Wer ist denn eigentlich völlig bekloppt geworden?
In den letzten Wochen wurde darüber diskutiert, ob die Letzte Generation kriminell sei. Währenddessen ging der Wahnsinn in der Politik weiter, obwohl die Klimakatastrophe immer mehr zu nimmt – ein Kommentar von der Klimaaktivistin Penelope.
FDP stellt Fragen an die Grünen, als wären sie eine Oppositionspartei – obwohl sie Teil der Bundesregierung sind und der Kanzler Scholz schaut noch dabei zu. Springer sowie generell konservative Medien hetzen gegen das neue Gebäudeenergiegesetz, worauf Teile der Bevölkerung durch auch Falschinformationen Ängste bekommen und gegen das Gesetz sind. Selbst die CSU nutzt es in ihren Wahlkampf. Und am Ende profitiert dank des monatelangen Koalitionsstreites noch die AfD.
Währenddessen erlebt Berlin plus Brandenburg die 5. Dürre hintereinander und als würde das nicht reichen, sagt die neue Berliner CDU-Senatorin »uns überrascht der trockene Mai« und schießt damit den Vogel ab, denn das ist vielen Berliner:innen seit Jahren klar! In Spanien bzw. generell in Südeuropa wird immer klarer, die goldenen Zeiten von Gemüse und Obst für das restliche Europa sind bald vorbei. Der Bevölkerung wird es in den nächsten Jahren das erleben, was wir in Brandenburg und Berlin kennen.
Und all das sind nur Ereignisse der letzten Wochen, seitdem es die Razzia gegen die Letzte Generation gab. Und stimmt, ich vergaß, mal wieder brennt seit vielen Tagen wieder in Brandenburg – was seit mindestens 2–3 Jahre Standard wurde. Aber die Proteste der Letzte Generation wären radikal und lebensgefährlich. Wisst ihr, was radikal und lebensgefährlich ist? Die Politik und die konservative Medienberichterstattung. Die Klimakatastrophe nimmer immer mehr Fahrt auf und zeigt GERADE, wie völlig bekloppt es ist, die Letzte Generation radikal und gefährlich zu nennen und die Klimakatastrophe zu ignorieren.
Ganz ehrlich? Wenn es ein wirklicher radikaler Protest wäre, würden wir über andere Sitzblockaden und Proteste reden. In der Historie hat es schon viel radikalere friedliche Proteste gegeben, wie damals in Deutschland, als die Frauenrechte erkämpft wurden.
Und seit wann ist es normal, dass viele junge und teils ältere Menschen wegen der Klimakatastrophe Ängste haben und teils Depri deshalb bekommen. Letztere kann man gut bei Google schnell herausfinden. Selbst ich kenne in der Letzten Generation mehrere Menschen, die Angst wegen der Klimakatastrophe und wegen der fehlenden konsequenten Klimapolitik haben.
Ist es normal, wenn ich als Klimaaktivistin von der Letzten Generation Angst habe, selbst eine Razzia mit bewaffneten Polizist:innen zu erleben. Ist es normal, wenn man schon Alpträume wegen sowas hat. Ist das normal, dass wenn man Verantwortung im Aktivismus annimmt und dann Angst hat ein Staatsfeind zu werden – bezüglich Razzia und willkürliche Strafverfahren puncto kriminelle Vereinigung.
Ist es normal, dass die 10 % reichsten Menschen die Hälfe des CO₂-Verbrauchs verursachen und die Politik das noch zulässt? Ist es normal, dass trotz mehrerer Dürrejahre der Staat zulässt, dass immer mehr Privatjets fliegen. Währenddessen die Bevölkerung mit wenig Geld noch mehr CO₂ sparen sollen und finanzielle Ängste bekommen. Ist es normal, dass die Politik die Klimakatastrophe nicht ernst nimmt und die Bevölkerung nicht davor vorbereitet? Würde einige Ängste vermeiden und proaktives zugehen, hilft ja oft.
Ich merke, die einzigen völlig bekloppten ist die Politik, fossile Lobby-Gruppen, Superreichen und konservativen Medien. Währenddessen geht der Wahnsinn weiter – die Wiesen in Berlin sehen schon jetzt so wie damals im Juli 2022 aus. Ich kann man wohl schon auf ein schwieriges Jahr einstellen, wenn die Politik den Ernst der Lage nicht versteht und lieber die Energien in die Bekämpfung der Letzten Generation investiert, statt Energien für konsequente Klimapolitik. Wir können uns somit die Reichen nicht mehr leisten und jeglicher Protest dagegen ist berechtigt!