Fail! So sollte eine Wahlkampagne nicht aussehen!
Es ist wahr. Es sieht aus wie ein Satirebeitrag von Postillon, aber es ist der volle ernst vom jungen CSU-Kandidat Fabian Giersdorf. Sein Wahlplakat mit einem Straßenrap-Spruch als Slogan, erntet eine Menge Häme und dies zu Recht, denn eine Wahlkampagne sieht anders aus!
Selbst ich war im ersten Moment sprachlos und kam vom lachen nicht weg. Denn was ich sah, war ein seriöses Wahlplakat mit einem unseriösen und sinnlosen Slogan vom 23-jährigen CSU-Kandidat Fabian Giersdorf, für den Stadtrat Roth. Die Herkunft des Slogans kommt dabei vom Rapper „Haftbefehl“ und sollte wohl die junge Wähler ansprechen, was aber durch die nicht glaubhafte Aufmachung nicht ankam und daher selbst von den jungen Leuten kritisiert wurde.
Aber wie sieht ein durchdachte Kampagne aus? Wenn Inhalt, Person, Partei und Botschaft (der Slogan) ein gemeinsames Bild ergeben. Bei der CSU kam man wohl nicht zu diesen Ergebnis. Vielleicht wäre ein kurzer Rat an den Freunden, Bekannten und Parteigenossen billiger gewesen, als die Berichterstattung darüber.
Und eins sollte man beherzigen. Wer sich für ein öffentliches Amt bewirbt – dies betrifft mich auch als 23-jähriger Kirchberger Stadtrat- und Verbandsgemeinderatkandidat der SPD – der sollte an eine seriöse Politik denken und sich vorher ein wenig mit Kampagnen auseinander setzen, bevor man selbst eine Kampagne startet.
Wer sich im Rhein-Hunsrück-Kreis für eine seriöse Politik interessiert, sollte sich unbedingt die Jusos-Veranstaltung am 4. Februar 2014 um 19 Uhr in der Stadthalle Boppard (kleiner Saal) anschauen. Thema der Podiumsdiskussion ist „Naziterror in Deutschland – Welche Lehren ziehen wir aus den NSU-Morden?“ mit den Rheinland-Pfälzischen Innenminister Roger Lewentz und dem innenpolitischen Sprecher der SPD Bundesfraktion Michael Hartmann. Der Jusos Kreisverband Rhein-Hunsrück möchte mit dieser Veranstaltung veranschaulichen, welchen Wert unsere Demokratie hat und wieso es sich lohnt, dafür zu kämpfen. Ich freue mich auf euch, ich bin 100% dabei!
Update am 03.02.2014, 00:34 Uhr: Wie es aussieht, drohen nun rechtliche Konsequenzen für den CSU-Kandidat Fabian Giersdorf. So sagt Haftbefehl auf Ihrer Facebook-Fanseite: „Ich habe gerade das Wahlplakat von Fabian K. Giersdorf gesehen und frage mich, wie man meinen Songtitel ausnutzen kann, um neue Wähler für sich zu gewinnen? Abgesehen davon wurde bei mir nach keiner Freigabe gebeten! Herr Giersdorf – die Tage erhalten Sie Post von uns…„.
Inzwischen hat auch der CSU-Kandidat reagiert: „Der Sinn des Spruchs war es augenzwinkernd junge Wähler auf Kommunalpolitik aufmerksam zu machen – das habe ich wohl geschafft. Dieser Satz steht mittlerweile auch durch die Wahl von „Babo“ zum Jugendwort des Jahres ohne Haftbefehls Song für sich; vom Text des Orginalsongs distanziere ich mich deutlich.“ Persönliche glaube ich nicht an der Distanzierung, da mir die Taten dazu fehlen. Ich finde es sehr schade, dass der CSU-Kandidat eher auf billigen Wählerfang interessiert ist, als für einen glaubhaften und seriösen Wahlkampf.